Hallihallo ihr meine
Lieben,
tatsächlich ist die Hälfte meines Jahres schon fast herum.
In den letzten Wochen haben wir viele neue kleine Kinder bekommen. So hat sich
mein Kindergartenalltag auch etwas verändert. Von Alltag kann allerdings noch
nicht die Rede sein, denn nach den Ferien bin ich erst wieder seit 3 Wochen am
arbeiten. Zudem hatten wir einen Workshop über frühkindliche Entwicklung und
das Zwischenseminar. Ich möchte euch gerne etwas von meinem Zwischenseminar
berichten. Das Zwischenseminar fand auf der Bloublommetjeskloof Farm in
Wellington statt. Wellington ist ca 1,5 Stunden von Kapstadt entfernt und liegt
landschaftlich sehr schön. Bei der Farm handelt es sich um eine biodynamische Demeter-
Farm. So durften wir zum Beispiel nicht unser eigenes Shampoo benutzen, da das
Wasser aus der Dusche direkt zu den Pflanzen geleitet wird. Die Mahlzeiten
wurden ausschließlich aus selbst angebauten Lebensmitteln hergestellt. Das war
besonders lecker! So viele frische Früchte und selbstgebackenes Brot haben wir
alle schon lange nicht mehr gegessen. Übernachten konnten wir entweder in einer
Dachkammer oder einem kleinen Häuschen etwas weiter entfernt. In dem Häuschen
habe ich zusammen mit 10 anderen Freiwilligen übernachtet. Dort hatten wir
sogar eine Terrasse, auf die wir unsere Matratzen geschoben habe um draußen
schlafen zu können.
Ich hatte eigentlich keine Ahnung was mich auf diesem
Seminar erwarten wird. Wir sollten jedoch jemanden aus unserm Umfeld
heraussuchen, der uns auf irgendeine Art beeindruckt und denjenigen dann in der
Gruppe vorstellen. Rosa und ich hatten Zusammen ein Video über unsere Principal vorbereitet, in
dem sie von ihrem Leben und der Entstehungsgeschichte des Kindergartens
erzählt. Ich denke im Grunde diente uns das Seminar dazu, das letzte halbe Jahr
zu reflektieren und uns über unsere schönen und nicht so schönen Erlebnisse
auszutauschen. Die letzten 6 Monate sollten wir an Hand einer Stimmungskurve
beschreiben, die einerseits die Stimmung auf der Arbeit und andererseits unsere
allgemeine Gefühlsebene wiederspiegelt. Dies war sehr spannend, da man so mitbekommt
konnte wie die Anderen das Jahr erleben. Natürlich ist dies auch ein sehr
emotionales und private Thema und so kam es zu den ein oder anderen
Gefühlausbrüchen. Zudem haben wir über weitere Themen diskutiert, die uns beschäftigen
und auch über allgemeine Themen. So wurde zu Beispiel noch einmal Rassismus
thematisiert, der uns trotz dem „Ende der Apartheid“ immer wieder begegnet.
Zusätzlich haben wir noch einmal durchgekaut warum wir
diesen Freiwilligendienst machen und wer welchen Nutzen davon trägt. Diese
Fragen haben wir schon zu genüge sowohl auf dem Orientierungsseminar als auch
auf dem Vorbereitungsseminar durchgekaut und ich war ihrer etwas überdrüssig.
Stattdessen hätte ich mir mehr gemeinsame Aktionen gewünscht, denn die Farm und
die Umgebung hatte wirklich viel zu bieten.
Insgesamt haben mir diese 5 Tag jedoch wirklich gut
gefallen. Ich hatte Zeit mir über meine eigenen Wünsche und Ziele noch einmal
klarer zu werden und auf meine schon vergangene Zeit zurück zu blicken. Besonders
schön und interessant war es die anderen Freiwilligen aus ganz Afrika wieder zu
sehen und/oder neu kennen zu lernen.
Bis bald
eure Hannah
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