Samstag, 30. November 2013

Nomhle Educare Beschreibung

Nomhle Educare
Das Nomhle Educare liegt in Khayelitsha Site C. Momentan besuchen circa 60 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren das Educare. Die Kinder werden in zwei Gruppen von jeweils einem „Teacher“ betreut. Darüber hinaus unterstützt eine Köchin den Kindergartenalltag, die Principal leitet das Educare. Sie ist montags, dienstags und freitags anwesend, am Mittwoch und Donnerstag besucht sie einen Weiterbildungskurs im Centre for Creative Education.

Ausstattung
Der Großteil der Kinder (4 bis 6 Jahre) befindet sich in einem großen Raum im Hauptgebäude, einem Steinhaus mit Küche, Toiletten und einem kleinen Office der Principal. An das Hauptgebäude grenzt ein kleiner asphaltierter Außenbereich mit Klettergerüst an. Die jüngeren Kinder werden in einem zweistöckigen Shack, also einer Wellblechhütte betreut. Insgesamt ist das Educare gut ausgestattet, es gibt mehrere Spielecken, in denen es zum Beispiel Möglichkeiten zum Lesen, Malen oder Türme bauen gibt. Leider ´besteht der Großteil der Spielzeuge aus Plastikmaterial und/oder ist kaputt. Besonders auffällig ist der schlechte Zustand der Schlafmatratzen, die Schaumstoffmatten sind teilweise zerfleddert und die Bezüge haben Urinflecken und fallen auseinander. Auch die Tische und Stühle sind größtenteils instabil.

Tagesablauf
Kurze Begrüßung, Singing and Praying während auf die anderen Kinder gewartet wird
-          Wir machen mit
Breakfast: immer flüssiger Pap (Maisbrei)
-          Wir teilen das Essen aus und füttern die Kleinen
Morning Ring: Musik und Geschichte
-          Wir leiten die englischen Lieder an
Inside activities:
Die Kinder haben die Möglichkeit, sich eine Beschäftigung innerhalb des Raumes      auszusuchen (lesen, malen, mit Puppen spielen, etc.). Am Ende räumen alle zusammen auf, die Kinder bringen selbstständig die Spielsachen weg.
-          Wir bereiten das Material vor und geben, falls benötigt, Anregungen und Hilfestellung
Snack Time:
Die Kinder bringen von zuhause „snacks“ mit; meistens Joghurts (ähnlich wie Fruchtzwerge), Sandwiches oder Chipstüten, aber teilweise auch Obst
-          Wir achten darauf, dass das Obst auch gegessen wird und schneiden es den Kindern in mundgerechte Stücke und schälen es
Outside activities:
Die Kinder spielen im Außenbereich und toben sich beim Ballspielen oder auf dem Klettergerüst aus
-          Bevor wir unsere eigene Frühstückspause machen, fegen wir Räume. Danach machen wir montags und donnerstags mit einigen Kinder Babymassage. Ansonsten spielen wir mit den Kindern und nutzen die Zeit für Craft (in der Frühschicht) oder Besprechungen mit unserer Principal
Music & Story telling: Ähnlicher Ablauf wie beim Morning Ring
-          Wir leiten die englischen Lieder an, die Mamas oder die Kinder selber erzählen anschließend eine geschichte auf xhosa
Toilet Routine: Die Kinder waschen sich vor dem Essen die Hände und gehen auf die Toilette.
Lunch Time:
Das Essen wiederholt sich wöchentlich, meistens gibt es festen Pap oder Reis mit Fleisch-/ bzw. Fischsoße oder etwas Gemüse (oft Spinat). Vor dem Essen wird ein Gebet gesprochen.
-          Wir teilen das Essen aus und helfen beim Füttern
Sleeping Time:
Die Kinder schlafen für anderthalb Stunden auf dünnen Matratzen alle gemeinsam in einem Raum
-          Wir richten die „Betten“ her und legen die Kinder hin (Mädchen und Jungen getrennt). Während der Schlafenszeit bekommen wir unser Mittagessen und haben dann (in der Spätschicht) Zeit Dinge für den Kindergarten herzustellen, z.B. Puppen basteln, stricken etc.
Snack Time:
Nachdem die Kinder aufgeweckt wurden setzen sich alle gemeinsam nach Draußen und können eine mitgebrachte Kleinigkeit essen, während auf die Eltern oder Geschwister gewartet wird, die sie abholen und nachhause bringen.

Waldorfpädagogischer Einfluss im Educare
Der Tagesrhythmus ist jeden Tag gleichbleibend, sodass die Kinder sehr daran gewöhnt sind und sich darauf einstellen können. Auch die Geschichten und Lieder werden wiederholt. Leider ist der Bedarf an waldorfpädagogischer Einrichtung und Spielzeug sehr hoch; die meisten Sachen sind, wie bereits erwähnt, aus Plastik und in sehr schlechtem Zustand. Auch der Jahreszeitentisch ist etwas in Vergessenheit geraten, wir sind aber dabei ihn neu zu gestalten.

Zusammenfassung
Der Kindergarten ist Township-Verhältnisse relativ gut ausgestattet und auch der Tagesablauf läuft reibungslos ab. Die Mamas und auch die Kinder helfen mit, um den Alltag interessant und spannend zu gestalten.
Wie bereits erwähnt finden wir es schade, dass viele Spielsachen und die Einrichtung nicht mehr so richtig in Schuss sind. Am liebsten würden wir einmal komplett ausmisten, aber es fehlen die Mittel für eine neue Ausstattung, das Geld reicht oft nichtmals für Toilettenpapier, Seife und Zahnhygieneartikel. Das wollen wir aber möglichst bald ändern und das Zähneputzen einführen, denn die Zähne der Kinder sind teilweise in erschreckend schlechtem Zustand.

Auch an der Schlafsituation wollen wir etwas verändern und neue Schlafmatten besorgen, sowie die kaputten Tische reparieren.
Darüber hinaus gibt es natürlich unendlich viele weitere Verbesserungsmöglichkeiten und wir hoffen, dass wir diese innerhalb unseres Jahres in Angriff nehmen können.

Sonntag, 17. November 2013

2 Monate in Südafrika

Hallo meine Lieben ich melde mich mal wieder aus Kapstadt,
hier wird es langsam Sommerlich daher kann ich mir gar nicht vorstellen wie in Deutschland allmählich Adventsstimmung aufkommt. Ich hatte hier schon meinen ersten Sonnenbrand und konnte auch schon im Meer baden gehen.
Meine Arbeit in dem Townshipkindergarten macht mir immer noch viel Spaß. Mittlerweile sind wir ein fester Bestandteil des Kindergartens und trauen uns zu kleine Veränderungen vor zu nehmen. In den letzten Wochen haben wir einen Babymassage-Kurs belegt und suchen uns nun seit ein paar Tagen verhaltensauffällige Kinder heraus um sie zu massieren. Uns wurde von früheren Freiwilligen erzählt, dass diese Massagen durchaus Erfolge erzielen. Die Massagen wenden wir sowohl bei sehr  schüchternen, apathischen aber auch aggressiven oder sonstig auffälligen Kindern an.
So haben wir ein geistig zurückgebliebenes Kind in unserem Kindergarten, da die Mutter während der Schwangerschaft Drogen genommen hat. Dieses Kind zeigt ganz deutlich positive Reaktionen auf die Massage. Solche kleinen Erfolge freuen uns natürlich sehr.
Zudem versuchen wir weiterhin den Kindern  beizubringen etwas gesünder zu essen. Wir haben herausgefunden dass die Kinder sogar oft Obst mitbringen dieses dann jedoch nicht essen. Daher haben wir angefangen die Äpfel zu schälen und kleinzuschneiden. Mittlerweile bringen die Kinder schon von alleine das Obst zu uns und essen es dann auch.
Auch in Craft fertigen wir weiterhin fleißig Sachen für den Kindergarten an. Unser Geburtstagskalender ist fertig geworden, Bälle und Feen-Mobile sind schon im Kindergarten und letzte Woche haben wir kleine Püppchen angefertigt.
Die großen Kinder werden bald eingeschult und das ganze Educare ist schon in heller Aufregung, denn graduation ist hier ein großes Ereignis. Mit den älteren Kindern lernen wir daher die Zahlen und den eigenen Namen zu schreiben. Letzte Woche hat ein Vorschuljunge sogar schon angefangen mir eine Frage auf Englisch zu stellen. Normalerweise sprechen unsere Kinder Xhosa und lernen dann in der Schule Englisch. Wir versuchen jedoch den Kindern schon durch kleine Lieder, Reime und Geschichten etwas Englisch beizubringen.
Diese kleinen Augenblicke in denen man begreift, dass die Kinder von dem was wir mit ihnen machen etwas mitnehmen können sind wirklich wunderschön. Ich bin so froh hier sein zu können und das alles zu erleben auch wenn es oft anstrengend und manchmal nicht ganz leicht ist. Auch die Geschichten aus den Townships, die uns andere Freiwillige die zum Teil dort wohnen erzählen sind nicht leicht zu verdauen. Es ist nicht selbstverständlich dass die Freiwilligen gut mit ihren Mamas und Principals zurechtkommen. Eine unserer Mamas hat und letzte Woche gesagt, dass die Kinder uns lieben und dass auch sie uns liebt und möchte, dass wir noch gaaanz lange bleiben.
Wie ihr merkt geht es mir auf meiner Arbeit weiterhin gut und auch in meiner Freizeit unternehme ich weiterhin viele schöne Sachen. In den letzte Wochen haben wir versucht ein paar Touristen Attraktionen abzuklappern. Wir waren am Bo-Kaap, haben uns das Rathaus und das House of Parliament angeschaut, waren auf einem Fußballspiel im Stadion und gestern waren wir im Two  Oceans Aquarium. Zu meine Lieblingsorten zählt jedoch immer noch Kalk Bay und derBlue Bird Garage Food and Goods Market in Muizenberg. Aber davon werde ich euch noch eine anderes Mal genauer berichten. Zum Schluss hänge ich noch ein paar Fotos an:

Blick aus dem Transport - Khayelitsha:















Nachträglich Fotos von meinem ersten Arbeitstag:



 Ausflug mit den Kindern in das Spielparadies:

Ein Teil unserer Craft-Arbeiten:





 Ausflüge: 
Rathaus  


 Aquarium:

Bo-Kaap