Montag, 9. Dezember 2013

Mein 2. Advent

Ihr Lieben,
ich schicke euch ganz liebe Adventsgrüße aus 1086 Metern Höhe. Tatsächlich bin ich gestern zusammen mit meiner WG den Tafelberg heraufgeklettert. Es war wirklich viel mehr geklettert als gewandert! Wir haben den längeren und schöneren Weg über den Botanischen Garten genommen. Dazu haben wir uns natürlich einen der heißesten Tage ausgesucht. Diese Tatsache hat unseren Aufstieg nicht gerade erleichtert. Trotzdem war diese Aktion ein ganz besonderes Erlebnis und das Gefühl endlich oben angelangt zu sein war wunderbar. Zurück sind wir mit der Gondel gefahren. Um jedoch die Gondel zu erreichen mussten wir die ganze Tafelplatte überqueren. Dies hat noch einmal drei Stunden in Anspruch genommen. Wir sind also an dem einen Ende des Tafelbergs hochgestiegen, haben ihn einmal komplett bewandert und sind dann  auf der anderen Seite heruntergefahren.  Wer mich kennt weiß, dass dies ein großer Schritt für mich war denn normalerweise wandere ich nicht freiwillig.

Besonders beeindruckt hat mich die Pflanzenvielfalt auf dem Weg nach oben. Es gibt über 1400 Pflanzenarten und kleine Bäche und Wasserfälle die uns den Weg verschönert haben. Der Blick von oben, herunter auf ganz Kapstadt ist atemberaubend. Ich habe mir letzte Woche als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk eine Kamera angelegt, so dass ich nun ein paar schöne Bilder für euch habe.


noch unten im Botanischen Garten
Wir shaffen das !

In der Wildnis

Wir haben eine Höhle gefunden
Der kleine Wasserfall
Geklettere 


 bald geschafft

 Geschafft!!!
 höchster Punkt
auf der Tafelebene 
 Tafelebene überquert
mit der Gondel zurück



Samstag, 7. Dezember 2013

Meine Lieben,
ich möchte euch gerne von meinen letzten Erlebnissen berichten. Letzten Freitag fand in unserem Educare ein großes Fest statt. Die Schulkinder wurden verabschiedet und dies wurde mit einem kleinen Weihnachtsfest verbunden. Die Kinder haben sich zu diesem Anlass feine herausgeputzt, wie man es bei uns eigentlich nur zum Abiball kennt.
Zunächst wurde viel gesungen, Fotos gemacht und die Kinder haben kleine Verse und Lieder aufgesagt. Sogar ein Priester war anwesend, der den Kindern wünsche mit auf ihren weiteren Weg gegeben hat. Anschließend kam der Weihnachtsmann vorbei und hat Geschenke an die Kinder verteilt. Die Geschenke hatten wir einen Tag zuvor von einer wohlhabenden Schule abgeholt. Dort hat jedes Kind eine Partnerschaft zu den Kindern aus unserem Educare und bereitet ein kleines Weihnachtspäckchen vor. Die Geschenke waren wirklich liebevoll hergerichtet und beinhalteten manchmal sogar noch liebe Weihnachtswünsche für das jeweilige Kind. Insgesamt war die Feier sehr schön und es lag eine festliche Stimmung in der Luft. Nach den Ferien wird sich dann bei uns alles etwas ändern. Viele neue kleine Kinder werden dazu kommen und unsere lieben Schulinder kommen nicht mehr. Ich werde sie vermissen!



Auch den ersten Advent habe ich zusammen mit meiner WG gefeiert. Wir hatten ein wunderbares Adventsfrühstück mit geschickten Plätzchen von zu Hause  und sind Abends nach Kapstadt gefahren um dort das Lichterfest zu erleben. Auf einem großen Platz haben sich dazu viele Menschen versammelt und auf eine Bühne wurde Jazz-Musik gespielt. Um halb neun wird jedes Jahr ein Countdown herunter gezählt bis die Weihnachtsbeleuchtung in der ganzen Stadt angeschaltet wird. Es gab sogar noch ein kleines Feuerwerk.




Zum Schluss habe ich noch einen 3 Monatsbericht für euch. Durch einen Weltwärtsdienst verpflichtet man sich gleichzeitig ca, alle drei Monate einen Bericht zu verfassen. Sicherlich wisst ihr schon vieles was in diesem Bericht steht, doch wenn ihr Lust habt könnt ihr ihn euch trotzdem einmal durchlesen. 

Zwischenbericht
Ich arbeite nun schon seit mitte September, also fast drei Monaten, zusammen mit Rosa Dreyhaupt in dem Nomhle Educare in Khayelitsha. Khayelitsha ist ein großes Township in der Nähe von Kapstadt, das wir jeden Morgen mit einem Transport erreichen.
In unserem Kindergarten sind circa 60 Kinder im Alter von 2-6 Jahren untergebracht. Diese sind in 2 Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe der älteren Kinder befindet sich im vorderen Gebäude, während die jüngeren Kinder in einem zweistöckigen Shack beschäftigt werden. Außer uns arbeiten in dem Kindergarten zwei Mamas, eine Köchin und die Principle. Das Verhältnis untereinander ist sehr gut. Die Mamas haben uns von Anfang an gut in den Arbeitsalltag einbezogen, so dass wir nun ein fester Bestandteil davon geworden sind. Die Arbeit mit den Kindern macht mir weiterhin viel Spaß. Es ist schön zu erleben wie unwichtig die verschiedenen Sprachen die wir sprechen auf einmal werden. Schwierig wird es nur wenn wir mit den Kindern ganz alleine sind. Dazu fehlt uns noch ein gewisses Maß an Respekt.
In unserem Alltag helfen wir überall, wo gerade ein paar Hände gebraucht werden. Daher sind wir auch keiner festen Gruppe von Kindern zugeordnet sondern wechseln diese zwischendurch. Der Tagesrhythmus  ist nach einem Plan strikt festgelegt. So haben wir jeden Tag die gleichen Aufgaben wie Essen austeilen, füttern oder aufräumen. Zudem leiten wir in dem Morgenkreis und auch noch einmal nachmittags eine Reihe von englischsprachigen Liedern und Spielen an. Die Kinder nehmen diese schnell und mit viel Eifer an, so dass wir stetig weitere Lieder einführen können. Weiterhin bringen wir Bastelideen mit und versuchen den Kindern beizubringen etwas gesünder zu essen. Dazu haben wir ein Plakat erstellt auf dem gesunde und ungesunde Lebensmittel aufgemalt sind. Wir haben angefangen das mitgebracht Obst einzusammeln, zu schälen und in mundgerechte Stücke zu schneiden, da diese von den Kindern sonst nicht angerührt werden.
Eine schöne Abwechslung zu dem Kindergartenalltag bietet uns jeden Freitag „Craft“ am Center vor Creative Education. Dort treffen wir die anderen Freiwilligen und arbeiten gemeinsamen an neuem oder reparieren kaputtes Spielzeug. Dies ist nötig, da es in unserem Kindergarten hauptsächlich Plastikspielzeug gibt und vieles kaputt ist. Zudem lernen auch wir selbst neue Handarbeitstechniken. Dies bereitet mir große Freude und unsere Principle nimmt unsere fertiggestellten Arbeiten mit Freuden an. In dem vergangenen Monat haben wir zudem einen Babymassage –Workshop besucht. Das dort Gelernte, wenden wir regelmäßig zwei Mal pro Woche bei mindestens vier verhaltensauffälligen Kindern an. Und tatsächlich kann man schon Veränderungen sehen. Unsere Beobachtungen halten wir schriftlich fest, die dann für eine Art Studie verwendet werden sollen.
Insgesamt bin ich mit der Arbeitssituation sehr zu frieden. Wir haben schon einige kleine Veränderungen erreichen können und viele Ideen für weitere, die wir nach den Ferien umsetzen wollen.
Persönliche Anmerkungen
Mir persönlich geht es hier im fernen Kapstadt ausgesprochen gut. Ich habe mich sehr schnell in die neue Lebenssituation eingewöhnen können und kann sogar mit vielen Dingen besser umgehen als gedacht. Als besondere Herausforderung hat sich bis jetzt für mich das alleinige durchsetzen vor Kindern  herausgestellt. Zudem ist unsere Priciple sehr engagiert und verlangt viel von uns. Daher müssen wie sie in manchen Dingen etwas stoppen. So lerne ich hier auch wo meine Grenzen liegen.  Für die kommende Zeit habe ich mir vorgenommen noch mehr meiner Ideen in die Tat umzusetzen.
Die vielen neuen Eindrücke bereichern mich und ich freue mich noch auf viele weitere Erlebnisse in den kommenden Monaten.



Samstag, 30. November 2013

Nomhle Educare Beschreibung

Nomhle Educare
Das Nomhle Educare liegt in Khayelitsha Site C. Momentan besuchen circa 60 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren das Educare. Die Kinder werden in zwei Gruppen von jeweils einem „Teacher“ betreut. Darüber hinaus unterstützt eine Köchin den Kindergartenalltag, die Principal leitet das Educare. Sie ist montags, dienstags und freitags anwesend, am Mittwoch und Donnerstag besucht sie einen Weiterbildungskurs im Centre for Creative Education.

Ausstattung
Der Großteil der Kinder (4 bis 6 Jahre) befindet sich in einem großen Raum im Hauptgebäude, einem Steinhaus mit Küche, Toiletten und einem kleinen Office der Principal. An das Hauptgebäude grenzt ein kleiner asphaltierter Außenbereich mit Klettergerüst an. Die jüngeren Kinder werden in einem zweistöckigen Shack, also einer Wellblechhütte betreut. Insgesamt ist das Educare gut ausgestattet, es gibt mehrere Spielecken, in denen es zum Beispiel Möglichkeiten zum Lesen, Malen oder Türme bauen gibt. Leider ´besteht der Großteil der Spielzeuge aus Plastikmaterial und/oder ist kaputt. Besonders auffällig ist der schlechte Zustand der Schlafmatratzen, die Schaumstoffmatten sind teilweise zerfleddert und die Bezüge haben Urinflecken und fallen auseinander. Auch die Tische und Stühle sind größtenteils instabil.

Tagesablauf
Kurze Begrüßung, Singing and Praying während auf die anderen Kinder gewartet wird
-          Wir machen mit
Breakfast: immer flüssiger Pap (Maisbrei)
-          Wir teilen das Essen aus und füttern die Kleinen
Morning Ring: Musik und Geschichte
-          Wir leiten die englischen Lieder an
Inside activities:
Die Kinder haben die Möglichkeit, sich eine Beschäftigung innerhalb des Raumes      auszusuchen (lesen, malen, mit Puppen spielen, etc.). Am Ende räumen alle zusammen auf, die Kinder bringen selbstständig die Spielsachen weg.
-          Wir bereiten das Material vor und geben, falls benötigt, Anregungen und Hilfestellung
Snack Time:
Die Kinder bringen von zuhause „snacks“ mit; meistens Joghurts (ähnlich wie Fruchtzwerge), Sandwiches oder Chipstüten, aber teilweise auch Obst
-          Wir achten darauf, dass das Obst auch gegessen wird und schneiden es den Kindern in mundgerechte Stücke und schälen es
Outside activities:
Die Kinder spielen im Außenbereich und toben sich beim Ballspielen oder auf dem Klettergerüst aus
-          Bevor wir unsere eigene Frühstückspause machen, fegen wir Räume. Danach machen wir montags und donnerstags mit einigen Kinder Babymassage. Ansonsten spielen wir mit den Kindern und nutzen die Zeit für Craft (in der Frühschicht) oder Besprechungen mit unserer Principal
Music & Story telling: Ähnlicher Ablauf wie beim Morning Ring
-          Wir leiten die englischen Lieder an, die Mamas oder die Kinder selber erzählen anschließend eine geschichte auf xhosa
Toilet Routine: Die Kinder waschen sich vor dem Essen die Hände und gehen auf die Toilette.
Lunch Time:
Das Essen wiederholt sich wöchentlich, meistens gibt es festen Pap oder Reis mit Fleisch-/ bzw. Fischsoße oder etwas Gemüse (oft Spinat). Vor dem Essen wird ein Gebet gesprochen.
-          Wir teilen das Essen aus und helfen beim Füttern
Sleeping Time:
Die Kinder schlafen für anderthalb Stunden auf dünnen Matratzen alle gemeinsam in einem Raum
-          Wir richten die „Betten“ her und legen die Kinder hin (Mädchen und Jungen getrennt). Während der Schlafenszeit bekommen wir unser Mittagessen und haben dann (in der Spätschicht) Zeit Dinge für den Kindergarten herzustellen, z.B. Puppen basteln, stricken etc.
Snack Time:
Nachdem die Kinder aufgeweckt wurden setzen sich alle gemeinsam nach Draußen und können eine mitgebrachte Kleinigkeit essen, während auf die Eltern oder Geschwister gewartet wird, die sie abholen und nachhause bringen.

Waldorfpädagogischer Einfluss im Educare
Der Tagesrhythmus ist jeden Tag gleichbleibend, sodass die Kinder sehr daran gewöhnt sind und sich darauf einstellen können. Auch die Geschichten und Lieder werden wiederholt. Leider ist der Bedarf an waldorfpädagogischer Einrichtung und Spielzeug sehr hoch; die meisten Sachen sind, wie bereits erwähnt, aus Plastik und in sehr schlechtem Zustand. Auch der Jahreszeitentisch ist etwas in Vergessenheit geraten, wir sind aber dabei ihn neu zu gestalten.

Zusammenfassung
Der Kindergarten ist Township-Verhältnisse relativ gut ausgestattet und auch der Tagesablauf läuft reibungslos ab. Die Mamas und auch die Kinder helfen mit, um den Alltag interessant und spannend zu gestalten.
Wie bereits erwähnt finden wir es schade, dass viele Spielsachen und die Einrichtung nicht mehr so richtig in Schuss sind. Am liebsten würden wir einmal komplett ausmisten, aber es fehlen die Mittel für eine neue Ausstattung, das Geld reicht oft nichtmals für Toilettenpapier, Seife und Zahnhygieneartikel. Das wollen wir aber möglichst bald ändern und das Zähneputzen einführen, denn die Zähne der Kinder sind teilweise in erschreckend schlechtem Zustand.

Auch an der Schlafsituation wollen wir etwas verändern und neue Schlafmatten besorgen, sowie die kaputten Tische reparieren.
Darüber hinaus gibt es natürlich unendlich viele weitere Verbesserungsmöglichkeiten und wir hoffen, dass wir diese innerhalb unseres Jahres in Angriff nehmen können.

Sonntag, 17. November 2013

2 Monate in Südafrika

Hallo meine Lieben ich melde mich mal wieder aus Kapstadt,
hier wird es langsam Sommerlich daher kann ich mir gar nicht vorstellen wie in Deutschland allmählich Adventsstimmung aufkommt. Ich hatte hier schon meinen ersten Sonnenbrand und konnte auch schon im Meer baden gehen.
Meine Arbeit in dem Townshipkindergarten macht mir immer noch viel Spaß. Mittlerweile sind wir ein fester Bestandteil des Kindergartens und trauen uns zu kleine Veränderungen vor zu nehmen. In den letzten Wochen haben wir einen Babymassage-Kurs belegt und suchen uns nun seit ein paar Tagen verhaltensauffällige Kinder heraus um sie zu massieren. Uns wurde von früheren Freiwilligen erzählt, dass diese Massagen durchaus Erfolge erzielen. Die Massagen wenden wir sowohl bei sehr  schüchternen, apathischen aber auch aggressiven oder sonstig auffälligen Kindern an.
So haben wir ein geistig zurückgebliebenes Kind in unserem Kindergarten, da die Mutter während der Schwangerschaft Drogen genommen hat. Dieses Kind zeigt ganz deutlich positive Reaktionen auf die Massage. Solche kleinen Erfolge freuen uns natürlich sehr.
Zudem versuchen wir weiterhin den Kindern  beizubringen etwas gesünder zu essen. Wir haben herausgefunden dass die Kinder sogar oft Obst mitbringen dieses dann jedoch nicht essen. Daher haben wir angefangen die Äpfel zu schälen und kleinzuschneiden. Mittlerweile bringen die Kinder schon von alleine das Obst zu uns und essen es dann auch.
Auch in Craft fertigen wir weiterhin fleißig Sachen für den Kindergarten an. Unser Geburtstagskalender ist fertig geworden, Bälle und Feen-Mobile sind schon im Kindergarten und letzte Woche haben wir kleine Püppchen angefertigt.
Die großen Kinder werden bald eingeschult und das ganze Educare ist schon in heller Aufregung, denn graduation ist hier ein großes Ereignis. Mit den älteren Kindern lernen wir daher die Zahlen und den eigenen Namen zu schreiben. Letzte Woche hat ein Vorschuljunge sogar schon angefangen mir eine Frage auf Englisch zu stellen. Normalerweise sprechen unsere Kinder Xhosa und lernen dann in der Schule Englisch. Wir versuchen jedoch den Kindern schon durch kleine Lieder, Reime und Geschichten etwas Englisch beizubringen.
Diese kleinen Augenblicke in denen man begreift, dass die Kinder von dem was wir mit ihnen machen etwas mitnehmen können sind wirklich wunderschön. Ich bin so froh hier sein zu können und das alles zu erleben auch wenn es oft anstrengend und manchmal nicht ganz leicht ist. Auch die Geschichten aus den Townships, die uns andere Freiwillige die zum Teil dort wohnen erzählen sind nicht leicht zu verdauen. Es ist nicht selbstverständlich dass die Freiwilligen gut mit ihren Mamas und Principals zurechtkommen. Eine unserer Mamas hat und letzte Woche gesagt, dass die Kinder uns lieben und dass auch sie uns liebt und möchte, dass wir noch gaaanz lange bleiben.
Wie ihr merkt geht es mir auf meiner Arbeit weiterhin gut und auch in meiner Freizeit unternehme ich weiterhin viele schöne Sachen. In den letzte Wochen haben wir versucht ein paar Touristen Attraktionen abzuklappern. Wir waren am Bo-Kaap, haben uns das Rathaus und das House of Parliament angeschaut, waren auf einem Fußballspiel im Stadion und gestern waren wir im Two  Oceans Aquarium. Zu meine Lieblingsorten zählt jedoch immer noch Kalk Bay und derBlue Bird Garage Food and Goods Market in Muizenberg. Aber davon werde ich euch noch eine anderes Mal genauer berichten. Zum Schluss hänge ich noch ein paar Fotos an:

Blick aus dem Transport - Khayelitsha:















Nachträglich Fotos von meinem ersten Arbeitstag:



 Ausflug mit den Kindern in das Spielparadies:

Ein Teil unserer Craft-Arbeiten:





 Ausflüge: 
Rathaus  


 Aquarium:

Bo-Kaap









Montag, 21. Oktober 2013

Ein Monat und eine Woche

Ein Monat und eine Woche 

Ihr Lieben,
letzte Woche habe ich verpasst den Bericht zum Einmonatigen zu verfasse. Das möchte ich nun ganz schnell nachholen. Manchmal kann ich es immer noch nicht ganz begreifen, dass ich hier in Südafrika nicht nur über die Ferien bin. Ich kenne mich jedoch mittlerweile in Kapstadt  schon etwas aus und habe einen richtigen Alltag hier. So weiß ich schon recht gut wo ich mit welchen Verkehrsmittel am besten hinkomme, in welchen Supermärkten ich am liebsten einkaufe,  wo man Autos mieten kann ( ich bin sogar schon einmal im Linksverkehr gefahren), und wo man den schönsten Sonnenuntergang in ganz Kapstadt sehen kann. Auch negative Erfahrungen habe ich hier schon gemacht. So wurden mir hier mein Handy sowie meine Kamera schon geklaut. Als ich dies unserem Vermieter erzählt habe meinte dieser dazu nur: Willkommen in Afrika, Hannah. Aber nun möchte ich wieder zu meinen schönen Erfahrungen kommen. Nach der Arbeit und am Wochenende bleibt uns genug Zeit um Kapstadt und die Umgebung zu erkunden. Ich hatte gar nicht damit gerechnet,  nach der Arbeit noch genug Zeit und Energie zu haben um etwas zu unternehmen. Der letzte Sonntag, war ein besonders schöner Tag. Wir wollten uns ein Auto mieten um zum Cape Point  etc. zu fahren. Leider waren wir zu kurzfristig, so dass es kein Auto mehr zu mieten gab. Uns wurde jedoch die Telefonnummer  eines Studenten gegeben, der sein Bein gebrochen hat und von dem wir eventuell das Auto ausleihen könnten. Nach ein paar Telefonaten mit diesem Studenten stand fest: Wir können das Auto für einen Tag haben und sollen dafür seine italienische Couchsurferin mitnehmen.

So sind wir also mit dem Auto und der Studentin losgefahren.  Wir sind zunächst zu den Pinguinen nach Simons Town und dann weiter zum Cape Point und Cape Of Good Hope gefahren. Nachmittags haben wir dann in einem Cafe gemütlich etwas gegessen und sind als finaler Abschluss auf den Signal Hill gefahren um dort den Sonnenuntergang mit Blick auf ganz Kapstadt und dem Tafelberg zu genießen.  
Cape Point



meine liebe WG

Pinguiiiiin 

Tafelberg mit Tischdecke 

wunderschöner Sonnenuntergang auf dem Signal Hill 

Montag, 7. Oktober 2013

Mein Kindergarten


Meine Lieben ich möchte euch kurz von meinen ersten 2 Arbeitswochen erzählen. Ich arbeite mit Rosa meiner Zimmernachbarin zusammen in einem Kindergarten in dem Township Khayelitsha. In dem Kindergarten gibt es drei Gruppen. So sind in der ersten Gruppe die 3-4 jährigen, in der zweiten die 4-5 Jährigen und in der dritten die 5-6 jährigen untergebracht. In meiner ersten Arbeitswoche waren hier noch Winterferien und die Kinder wurden alle in einer gruppe betreut. 
Unsere Einrichtung  ist im Gegensatz zu vielen Anderen sehr gut ausgestattet. So haben wir nicht nur ein kleines typisches Wellblechhaus sondern ein richtiges Steinhaus das freundlich bemalt ist. Vor diesem Haus ist ein kleiner Außenbereich mit Steinboden. Wir haben sogar das Glück fließendes Wasser und richtige Toiletten im Kindergarten zu besitzen. Hinter dem Haupthaus ist noch ein zweites weiteres Haus. In dem vorderen Haus ist die Gruppe der ältesten Kinder und in dem hinteren Haus sind jeweils die beiden anderen Gruppen. Ich hatte mir insgesamt die Ausstattung noch schlechter vorgestellt. Doch an den kaputten Polstern auf denen die Kinder schlafen, das zerfledderte Spielzeug  sowie Tische die halb auseinander fallen sieht man doch sehr die allgegenwärtige Armut. Das Essen spielt eine wichtige Rolle hier. In meinem Kindergarten gibt es morgens immer einen nicht genau identifizierbaren Getreideschleim der nicht sehr appetitlich duftet. Mittags gibt es dann meistens Reiß mit einer Fischsoße. Zudem bringen die Kinder auch immer noch Fruchtjogurt, süße Säfte und Chips mit. Die Kinder essen also insgesamt sehr viel und nicht gerade gesund. Daher sind Rosa und ich gerade dabei Tafeln zu erstellen auf denen wir aufmalen welche Lebensmittel gesund und welche ungesund sind.
Die Tage im Kindergarten laufen nach einem bestimmten Zeitplan ab. Jeden Tag stehen zum Beispiel gemeinsames Basteln, singen, beten, spielen, draußen toben, Geschichten erzählen, schlafen und natürlich essen auf dem Plan. Ganz auffällig ist es wie gerne die Kinder tanzen und singen.  
Ich falle jeden Abend hier erschöpft ins Bett. Satt von den vielen Eindrücken.
Bis Bald

Eure Hannah

Sonntag, 22. September 2013

Erste Tage auf dem fremden Kontinent

Nun bin ich schon den 6ten Tag hier in Kapstadt. Einerseits fühlt es sich noch nicht so an als würde ich hier schon fast eine Woche wohnen. Andererseits habe ich hier schon so viel erlebt und gesehen. Jeder Tag ist wie ein kleines Päckchen voller Überraschungen. In den letzten Tagen habe ich die anderen Freiwilligen immer besser kennen gelernt und wurde auch schon meiner Mama vorgestellt.
Wir wurden schon durch eins der Townships geführt und konnten so einen Einblick in unserer zukünftigen Kindergärten erlangen. Die Armut in den Townships hat uns alle erschrocken. Für mich war es unvorstellbar, dass die Bilder die man kennt tatsächlich mit der Realität übereinstimmen. Die Menschen dort Leben in einfachsten Wellblechhäusern ohne Toilette etc. Und in diesen Townships lebt nicht etwa nur ein geringer Teil der Bevölkerung sondern 1,5 Millionen Menschen. Die Mamas haben uns herzlich begrüßt und die Kinder stürmten regelrecht auf uns zu und klammerten sich fest.
Da der kommende Dienstag hier ein Feiertag ist, und der Montag ein Brückentag, fange ich erst am Mittwoch mit meiner Arbeit in den Townships an. So kann ich noch die übrige Zeit nutzen um mich hier richtig einzuleben. Wir haben schon etwas die Gegend um unsere Wohnung herum, und Kapstadt-City erkundet.
Gestern waren wir an der Waterfront.  Ich war erschrocken wie touristisch dort alles aufgezogen war. Luxushotels, schwerbehangene Menschen, eine große Mall mit allen nur erdenklichen Luxus und sogar ein Restaurant indem man Weißwürste und eine Mass Bier bekommen kann. Gerade nachdem man die Townships gesehen hat kann einem bei diesem anblicke regelrecht schlecht werden.
Heute haben wir eine andere WG in Muizenburg besucht, die direkt am Strand liegt. Das Meer und die dahinter liegenden Berge sehen gewaltig aus. Heute war es zwar noch kalt und windig doch wir konnten schon unsere Zehenspitzen ins Meer halten.  Am Strand wird immer eine Fahne gehisst, die anzeigt ob ein Hai gesichtet wurde, oder ob keine Gefahr besteht.
Auch in unserer WG sind wir fleißig am einrichten. Wir sortieren alte Sachen unserer Vorgänger aus und finden dabei so manche Schätze. Auch die noch etwas kargen Wände verschönern wir mit Lichterketten und Landkarten.
Diese neue Umgebung wird mir immer mehr ein zu Hause nur etwas wärmer könnte es noch werden, denn zur Zeit schlafe ich noch mit 2 Wärmflaschen, Schlafsack und Pulli im Bett.

Mittwoch, 18. September 2013

Die große Reise hat begonnen...

Hallo meine Lieben, Ich bin nun tatsächlich schon den zweiten Tag hier in Kapstadt. Mein Flug war etwas anstrengend aber es hat alles reibungslos geklappt. Ich musste nur ein mal nachts in Dubai umsteigen. Gestern wurde ich dann zusammen mit einer anderen Freiwilligen direkt vom Flughafen in unserer WG gebracht. 

Ich wohne jetzt in einer 4er WG in Southfield. Bis Kapstadt-city brauchen wir mit dem Zug 20-30 Minuten. Es ist noch alles sehr neu und aufregend hier aber gleichzeitig kommt es mir auch so vor, als würde ich hier schon ein paar Wochen leben. Heute haben wir unseren verantwortlichen Betreuer kennen gelernt und konnten ihn mit unserern Fragen löchern. Uns wurde erklärt, dass wir in dieser Woche noch nicht arbeiten sondern ersteinmal eine Einführung bekommen und alles kennen lernen. 
Nachmittags bin ich dann zusammen mit meien WG-Mitbewohnerinnen nach Kapstadt-city gefahren. Wir haben uns kurz die Stadt angeschaut und uns dann um Internet und ein Handy gekümmert. 
Den Abend haben wir damit verbracht unsere WG etwas aufzuräumen. Hier ist noch viel zu machen ! Wir haben noch nicht genug Betten und auch sonst fehlt es etwas an Möbeln etc. Aber ich fühle mich hier jetzt schon sehr wohl und freue mich unserer Wohnung noch etwas gemütlicher zu gestalten. 

Morgen werden wir unsere Mamas ( Leterinnen der Kindergärten) kennen lernen und eine Township-Tour machen. Am Montag fängt dann die eigentliche Arbeit in den Kindergärten an. 

Ich wünsche euch allen eine gute Nacht und bis bald 
Hannah