Donnerstag, 27. Februar 2014

Zwischenseminar

Hallihallo ihr  meine Lieben,
tatsächlich ist die Hälfte meines Jahres schon fast herum. In den letzten Wochen haben wir viele neue kleine Kinder bekommen. So hat sich mein Kindergartenalltag auch etwas verändert. Von Alltag kann allerdings noch nicht die Rede sein, denn nach den Ferien bin ich erst wieder seit 3 Wochen am arbeiten. Zudem hatten wir einen Workshop über frühkindliche Entwicklung und das Zwischenseminar. Ich möchte euch gerne etwas von meinem Zwischenseminar berichten. Das Zwischenseminar fand auf der Bloublommetjeskloof Farm in Wellington statt. Wellington ist ca 1,5 Stunden von Kapstadt entfernt und liegt landschaftlich sehr schön. Bei der Farm handelt es sich um eine biodynamische Demeter- Farm. So durften wir zum Beispiel nicht unser eigenes Shampoo benutzen, da das Wasser aus der Dusche direkt zu den Pflanzen geleitet wird. Die Mahlzeiten wurden ausschließlich aus selbst angebauten Lebensmitteln hergestellt. Das war besonders lecker! So viele frische Früchte und selbstgebackenes Brot haben wir alle schon lange nicht mehr gegessen. Übernachten konnten wir entweder in einer Dachkammer oder einem kleinen Häuschen etwas weiter entfernt. In dem Häuschen habe ich zusammen mit 10 anderen Freiwilligen übernachtet. Dort hatten wir sogar eine Terrasse, auf die wir unsere Matratzen geschoben habe um draußen schlafen zu können.
Ich hatte eigentlich keine Ahnung was mich auf diesem Seminar erwarten wird. Wir sollten jedoch jemanden aus unserm Umfeld heraussuchen, der uns auf irgendeine Art beeindruckt und denjenigen dann in der Gruppe vorstellen. Rosa und ich hatten Zusammen ein  Video über unsere Principal vorbereitet, in dem sie von ihrem Leben und der Entstehungsgeschichte des Kindergartens erzählt. Ich denke im Grunde diente uns das Seminar dazu, das letzte halbe Jahr zu reflektieren und uns über unsere schönen und nicht so schönen Erlebnisse auszutauschen. Die letzten 6 Monate sollten wir an Hand einer Stimmungskurve beschreiben, die einerseits die Stimmung auf der Arbeit und andererseits unsere allgemeine Gefühlsebene wiederspiegelt. Dies war sehr spannend, da man so mitbekommt konnte wie die Anderen das Jahr erleben. Natürlich ist dies auch ein sehr emotionales und private Thema und so kam es zu den ein oder anderen Gefühlausbrüchen. Zudem haben wir über weitere Themen diskutiert, die uns beschäftigen und auch über allgemeine Themen. So wurde zu Beispiel noch einmal Rassismus thematisiert, der uns trotz dem „Ende der Apartheid“ immer wieder begegnet.
Zusätzlich haben wir noch einmal durchgekaut warum wir diesen Freiwilligendienst machen und wer welchen Nutzen davon trägt. Diese Fragen haben wir schon zu genüge sowohl auf dem Orientierungsseminar als auch auf dem Vorbereitungsseminar durchgekaut und ich war ihrer etwas überdrüssig. Stattdessen hätte ich mir mehr gemeinsame Aktionen gewünscht, denn die Farm und die Umgebung hatte wirklich viel zu bieten.

Insgesamt haben mir diese 5 Tag jedoch wirklich gut gefallen. Ich hatte Zeit mir über meine eigenen Wünsche und Ziele noch einmal klarer zu werden und auf meine schon vergangene Zeit zurück zu blicken. Besonders schön und interessant war es die anderen Freiwilligen aus ganz Afrika wieder zu sehen und/oder neu kennen zu lernen.


Bis bald 
eure Hannah