Erste Tage auf dem fremden Kontinent
Nun bin ich schon den 6ten Tag hier in Kapstadt. Einerseits
fühlt es sich noch nicht so an als würde ich hier schon fast eine Woche wohnen.
Andererseits habe ich hier schon so viel erlebt und gesehen. Jeder Tag ist wie
ein kleines Päckchen voller Überraschungen. In den letzten Tagen habe ich die
anderen Freiwilligen immer besser kennen gelernt und wurde auch schon meiner
Mama vorgestellt.
Wir wurden schon durch eins der Townships geführt und konnten
so einen Einblick in unserer zukünftigen Kindergärten erlangen. Die Armut in
den Townships hat uns alle erschrocken. Für mich war es unvorstellbar, dass die
Bilder die man kennt tatsächlich mit der Realität übereinstimmen. Die Menschen
dort Leben in einfachsten Wellblechhäusern ohne Toilette etc. Und in diesen
Townships lebt nicht etwa nur ein geringer Teil der Bevölkerung sondern 1,5
Millionen Menschen. Die Mamas haben uns herzlich begrüßt und die Kinder
stürmten regelrecht auf uns zu und klammerten sich fest.
Da der kommende Dienstag hier ein Feiertag ist, und der
Montag ein Brückentag, fange ich erst am Mittwoch mit meiner Arbeit in den
Townships an. So kann ich noch die übrige Zeit nutzen um mich hier richtig
einzuleben. Wir haben schon etwas die Gegend um unsere Wohnung herum, und Kapstadt-City
erkundet.
Gestern waren wir an der Waterfront. Ich war erschrocken wie touristisch dort alles
aufgezogen war. Luxushotels, schwerbehangene Menschen, eine große Mall mit
allen nur erdenklichen Luxus und sogar ein Restaurant indem man Weißwürste und
eine Mass Bier bekommen kann. Gerade nachdem man die Townships gesehen hat kann
einem bei diesem anblicke regelrecht schlecht werden.
Heute haben wir eine andere WG in Muizenburg besucht, die
direkt am Strand liegt. Das Meer und die dahinter liegenden Berge sehen
gewaltig aus. Heute war es zwar noch kalt und windig doch wir konnten schon
unsere Zehenspitzen ins Meer halten. Am
Strand wird immer eine Fahne gehisst, die anzeigt ob ein Hai gesichtet wurde,
oder ob keine Gefahr besteht.
Auch in unserer WG sind wir fleißig am einrichten. Wir sortieren
alte Sachen unserer Vorgänger aus und finden dabei so manche Schätze. Auch die
noch etwas kargen Wände verschönern wir mit Lichterketten und Landkarten.
Diese neue Umgebung wird mir immer mehr ein zu Hause nur
etwas wärmer könnte es noch werden, denn zur Zeit schlafe ich noch mit 2
Wärmflaschen, Schlafsack und Pulli im Bett.